Privates Hobby der gotische Baustil

Der gotische Baustil ist eine Epoche der europäischen Architektur und Kunst, die sich vom 12. bis zum 16. Jahrhundert erstreckte. Die Gotik entstand in Frankreich und breitete sich dann in ganz Europa aus. Die gotische Architektur zeichnet sich durch hohe, schlanke und lichtdurchflutete Gebäude aus, die Spitzbögen, Rippengewölbe, Strebebögen und Maßwerkfenster verwenden. Die gotische Kathedrale ist das herausragende Beispiel für diesen Stil, der Architektur, Skulptur und Malerei zu einem Gesamtkunstwerk vereint. Die Gotik hat auch viele regionale und zeitliche Variationen, wie zum Beispiel die Backsteingotik im Norden Deutschlands oder die englische Perpendicular Style.

 

Gotische Möbel sind Möbel, die im Stil der Gotik gestaltet sind. Sie sind oft aus Holz gefertigt und haben Schnitzereien, Ornamente und Verzierungen, die an gotische Architekturelemente erinnern. Gotische Möbel sind meist schlichter und funktionaler als romanische Möbel, aber auch eleganter und raffinierter. Gotische Möbel sind vor allem für Kirchen, Klöster und Adelshäuser bestimmt, aber auch für Bürgerhäuser und Rathäuser. Zu den typischen gotischen Möbeln gehören Truhen, Schränke, Tische, Stühle, Betten und Altäre.

In Österreich gibt es viele Beispiele für gotische Bauwerke und Möbel. Einige davon sind:

 

Die Burg Lockenhaus im Burgenland, die einen bemerkenswerten Rittersaal und eine Kapelle mit Fresken aus dem 13. Jahrhundert hat.

Die Dominikanerkirche in Friesach in Kärnten, die eine Basilika mit langem Chor aus dem 13. Jahrhundert ist.

 

Das Stift Heiligenkreuz in Niederösterreich, das eine romanisch-frühgotische Basilika mit einem gotischen Hallenchor hat.

 

Die Gozzoburg in Krems an der Donau in Niederösterreich, die einer der ältesten erhaltenen gotischen Profanbauten Österreichs ist.

 

Die Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria-Anzbach in Niederösterreich, die eine spätgotische Staffelkirche mit einer Martinikapelle ist.

 

Der Wehrturm Palterndorf in Niederösterreich, der der einzige gotische Wohnturm Österreichs nördlich der Donau ist.

 

Das Stift Lilienfeld in Niederösterreich, das eine spätromanisch-frühgotische Pfeilerbasilika mit einem gotischen Chor hat.

 

Der Linzer Dom in Oberösterreich, der die größte Kirche Österreichs ist und einen reichen gotischen Schmuck hat.

 

Das Schloss Ort in Gmunden in Oberösterreich, das eine Wasserburg mit einem gotischen Bergfried ist.

 

Die Wallfahrtskirche Maria Saal in Kärnten, die eine Basilika mit einem gotischen Langhaus ist.

 

Die Filialkirche St. Margarethen ob Köttmannsdorf in Kärnten, die ein gotisches Presbyterium hat.

 

Die Burg Heidenreichstein in Niederösterreich, die die größte und besterhaltene Wasserburg Niederösterreichs ist.

 

Die Geteilte Kirche am Kreuzbichl nahe Gmünd in Kärnten, die eine Wallfahrtskirche mit einem gotischen Chor ist.

 

Die Pfarrkirche St. Anna in Pöggstall in Niederösterreich, die eine ehemalige Schlosskirche mit einem gotischen Netzgewölbe ist.

 

Die Filialkirche St. Anna im Felde in Pöggstall in Niederösterreich, die eine asymmetrisch zweischiffige Kirche mit einem gewölbten Chor ist.

 

 

Gotische Möbel

Die gotischen Möbel sind Ausdruck des kulturellen Wandels und Fortschritts, der im Mittelalter (ca. 1150-1500) stattfand. Die gotischen Möbel zeichnen sich durch ihre Funktionalität und Schlichtheit aus, die sowohl religiöse als auch weltliche Bedürfnisse erfüllten. Die gotischen Möbel nutzten vor allem das Material Holz, das mit verschiedenen Techniken bearbeitet wurde, wie zum Beispiel:

 

Das Schnitzen oder Bildhauen von Holz, um reliefartige oder plastische Formen zu schaffen, die oft religiöse oder symbolische Motive darstellten.

 

Das Drechseln oder Drehen von Holz, um runde oder zylindrische Formen zu schaffen, die oft für Säulen oder Beine verwendet wurden.

 

Die Intarsien oder Einlegen von Holz, um geometrische oder florale Muster zu schaffen, die oft für Tischplatten oder Schränke verwendet wurden.

 

Das Bemalen oder Lackieren von Holz, um farbige oder glänzende Effekte zu erzielen, die oft für Truhen oder Stühle verwendet wurden.

Einige Beispiele für gotische Möbel sind:

 

Der Chorgestühl im Dom zu Naumburg, das von den Naumburger Meistern geschaffen wurde. Es ist aus Eichenholz geschnitzt und zeigt Porträts der Stifter.


Der westgotische Baustil

Der westgotische Baustil ist eine Variante der westgotischen Architektur, die sich in der Region Westgoten entwickelte, die das heutige Portugal und einen Teil des westlichen Spaniens umfasste. Der westgotische Baustil entstand im 6. und 7. Jahrhundert n. Chr. und wurde von den römischen, byzantinischen und germanischen Einflüssen geprägt, die die Westgoten auf ihrer Wanderung nach Hispanien aufgenommen hatten. Der westgotische Baustil zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

 

Die Gebäude sind meist kirchliche Bauten, die als Basiliken oder Kreuzkuppelkirchen konzipiert sind.

Die Baumaterialien sind vorwiegend Stein, Ziegel und Holz. Die Steine werden oft in unregelmäßigen Formen vermauert oder mit Mörtel verputzt.

 

Die Grundrisse sind oft asymmetrisch oder unregelmäßig, um sich an das Gelände anzupassen. Die Kirchen haben oft mehrere Apsiden, die manchmal polygonal oder halbkreisförmig sind.

 

Die Decken und Gewölbe sind meist flach oder tonnenförmig. Die Kuppeln sind oft niedrig und haben eine ovale oder elliptische Form.

Der Hufeisenbogen ist das charakteristische Element des westgotischen Baustils. Er hat einen spitzen Scheitel und einen weiten Öffnungswinkel. Er wird sowohl für Fenster als auch für Türen verwendet.

 

Die Säulen, Kapitelle und Kämpfer sind oft wiederverwendet aus römischen oder byzantinischen Bauten. Die Kapitelle sind größtenteils korinthisch oder komposit, aber auch vegetabilisch oder zoomorph gestaltet. Die Kämpfer sind oft mit geometrischen oder floralen Motiven verziert.

 

Die Cámara oculta ist ein typisches Merkmal des westgotischen Baustils. Es handelt sich um einen verborgenen Raum über der Vierung oder dem Chor, der nur durch eine schmale Treppe zugänglich ist. Die Funktion dieses Raumes ist unklar, aber er könnte als Schatzkammer, Sakristei oder Zufluchtsort gedient haben.

Einige Beispiele für den westgotischen Baustil sind:

 

Die Kirche Santa Comba de Bande in Ourense, Spanien. Sie ist eine der ältesten erhaltenen Kirchen des westgotischen Baustils und stammt aus dem späten 6. oder frühen 7. Jahrhundert. Sie hat einen rechteckigen Grundriss mit einer halbkreisförmigen Apsis im Osten und einer Vorhalle im Westen. Sie hat eine flache Holzdecke und eine ovale Kuppel über der Vierung. Die Fenster und Türen haben Hufeisenbögen mit Ziegelsteinen ausgekleidet.

 

Die Kirche São Pedro de Balsemão in Lamego, Portugal. Sie ist eine der wenigen erhaltenen Kirchen des westgotischen Baustils in Portugal und stammt aus dem 7. Jahrhundert. Sie hat einen kreuzförmigen Grundriss mit einer polygonalen Apsis im Osten und einer Vorhalle im Westen. Sie hat eine tonnenförmige Decke und eine elliptische Kuppel über der Vierung. Die Fenster und Türen haben Hufeisenbögen mit Steinplatten ausgekleidet.

 

Die Kirche Santa María de Melque in Toledo, Spanien. Sie ist eine der größten und am besten erhaltenen Kirchen des westgotischen Baustils und stammt aus dem späten 7. oder frühen 8. Jahrhundert. Sie hat einen rechteckigen Grundriss mit drei Apsiden im Osten und einem Narthex im Westen. Sie hat eine flache Holzdecke und eine ovale Kuppel über der Vierung. Die Fenster und Türen haben Hufeisenbögen, mit Ziegelsteinen ausgekleidet.