Das erste Interview wurde vom Fragesteller Alfred Preinfalk jr. Nicknamen: Rodmar und den Antwortgeber Hobby Elektroniker, René Lobsiger. Zürich, Schweiz, geführt.
Frage 1: Wann sollten oder könnten Ihrer Meinung nach Kinder mit dem Hobby Elektronik anfangen zu experimentieren?
Bereits im Alter von 7 oder 8 Jahren können Kinder mit Batterien, Lämpchen und Schaltern den Stromkreis kennenlernen. Wenn dann noch eine Klingel dabei ist, erhöht das den Spass erheblich. Sie können dabei lernen, dass eine Stromquelle und ein geschlossener Stromkreis notwendig ist. Für Theorie ist es aber noch zu früh. Ein Einstieg in richtige Elektronik erfordert ein gewisses Mass an abstraktem Denken. So etwa ab 10 bis 12 Jahren können auch Begriffe wie Strom, Spannung, Widerstand, Elektronen, Ohmsches Gesetz usw. vermittelt werden.
Frage 2: Wäre es nicht eine tolle Sache, wenn Unterricht zum Thema Elektronik bereits in den Grundschulen Teil des Lehrplans wäre?
Auf jeden Fall! Aber nur unter der Bedingung, dass der Stoff altersgemäss vermittelt wird. Also mehr auf der spielerischen Ebene und nicht in Form von Theorie. Es gibt sicher Schüler, die mit der Theorie kein Problem hätten. Andere würden aber 'abgehängt' und würden die Motivation für die Beschäftigung mit Technik verlieren.
3 Frage: Würden Sie bei der Auswahl des Werkzeugs die mittlere Preisklasse wählen oder lieber das teurere Werkzeug kaufen?
Das hängt vom Werkzeug ab. Wenn ich ein Werkzeug gut kenne und genau weiss, dass ich es häufig brauche, wähle ich oft eine höhere Preisklasse. Bei mir unbekannten Werkzeugen bin ich eher vorsichtig und versuche es zuerst mit einer niedrigeren Preisklasse. Das hat sich auch schon gerächt. Oft gilt dann der Grundsatz: 'Wer billig kauft, kauft zweimal'.
Frage 4: Wo würden Sie ein solches Werkzeug kaufen, im Online-Versandhandel oder in einem Fachgeschäft in Ihrer Nähe?
In der Elektronik sind lokale Fachgeschäfte eher selten, vieles gibt es nur im Versandhandel. So ist hier die Wahl eher zwischen Inland oder China. Bei hochwertigen Werkzeugen und Geräten und wenn der Preis im vernünftigen Rahmen bleibt, bestelle ich normalerweise im Inland.
Frage 5: Was halten Sie davon, dass ältere elektronische Geräte wie Fernseher, Radios und Computer einfach entsorgt werden, und worauf sollten wir hier im Sinne des Umweltschutzes achten?
Oft wird zu schnell weggeworfen. Für den Besitzer eines defekten Gerätes ist aber eine Reparatur oft teuer und kompliziert . Es gibt da aber eine Gegenbewegung. Vielleicht haben Sie schon von den Repair Cafés gehört. An speziellen Reparatur - Events bieten ehrenamtliche 'Experten' einen Reparaturservice an. Die Leute können ihre defekten Geräte bringen und reparieren lassen. Wo es organisatorisch möglich ist, werden die Besitzer der Geräte in den Reparaturprozess einbezogen. Die Reparatur ist gratis, nur die Ersatzteile müssen bezahlt werden. So bin ich auch zweimal im Jahr in einem lokalen Repair Café tätig.
6. Doppelfrage: Welche elektronischen Bauteile würden Sie einem jungen Elektronik-Bastler (geschlechtsneutral) aus einem älteren Fernseher, Radio, Computer empfehlen, und würden Sie auch erklären, für welchen Zweck diese elektronischen Bauteile noch verwendet werden können?
Leider ist es so, dass heutige Radios und Fernseher kaum mehr als Materialquelle für Bastler geeignet sind. Die Geräte bestehen oft aus kompakten Baugruppen, die ohne Dokumentation kaum für andere Zwecke einsetzbar sind. Die aufgelöteten SMD-Bauteile sind sehr klein und lassen sich nur schwer wiederverwenden. Nutzbar wären möglicherweise bei einem Fernseher das Display und das Netzteil. Mit einer Empfehlung bin ich aber vorsichtig, da netzbetriebene Geräte generell für Bastler etwas heikel sind. Hingegen lässt sich mit Desktop - Computern schon wesentlich mehr anfangen. Die einzelnen Komponenten lassen sich oft in anderen Geräten wieder einsetzen. Das hat dann aber wenig mit Elektronik zu tun. Man benötigt Kenntnisse der Komponenten und wie man sie in das Betriebssystem einbindet. Wenn es um Schulung geht, sind aber alle Geräte nützlich. Anhand der sichtbaren Komponenten lassen sich die Vorgänge in einem Gerät viel anschaulicher erklären.
Frage 7: Welche zusätzliche elektronische Ausrüstung, wie z. B. Lötkolben und Messgeräte, würden Sie einem jungen Elektronikbastler (geschlechtsneutral), weiterempfehlen?
Ein Lötkolben und ein Multimeter sind auch für Anfänger absolut unerlässlich. Ein Labornetzteil mit einstellbarer Strombegrenzung hilft Schäden an den Bauteilen zu verhindern. Ein Computer mit Internetanschluss gehört ebenfalls dazu. Nicht direkt als Werkzeug, sondern hauptsächlich zur Beschaffung von Informationen. Sonst hängt alles davon ab, was man machen möchte. Ein Arduino - Bastler hat ganz andere Bedürfnisse als ein Radiobastler. Insbesondere im Bereich Amateurfunk gibt es viele Messgeräte, die man sonst kaum braucht. Ein Oszilloskop und ein Logic - Analyzer sind keine Voraussetzung, für den fortgeschrittenen Bastler aber sehr hilfreich.
Frage 8: Welche elektronischen Geräte würden Sie privat nutzen, die analogen oder die digitalen?
Für mich als Hobbyelektroniker ist jedes elektronische Gerät grundsätzlich interessant. Ich nehme also alles, was ich kriegen kann. Zuerst stellt sich heraus, ob es Spass macht, etwas später, ob es nützlich ist. Wenn eines der beiden der Fall ist, bleibt es stehen, sonst kommt es wieder weg. Digitale Geräte haben normalerweise eine grösseren Funktionsumfang und sind deshalb weit verbreitet. Analoge Geräte können aber viel Spass machen, wer schon einmal mit einem analogen Oszilloskop herumgespielt hat, weiss was ich meine.
Frage 9: In vielen elektronischen Haushaltsgeräten wie Kühlschränken, Gefriertruhen, Elektroherden sind spezielle Glühbirnen eingebaut, worauf muss man beim Auswechseln einer kaputten Glühbirne achten?
Haushaltsgeräte sind für mich keine Bastelobjekte. Die müssen einfach funktionieren. Aus diesem Grund setze ich hier normalerweise nur Originalersatzteile ein. Falls es diese nicht mehr gibt, muss beim Ersatz auf die mechanischen und elektrischen Spezifikationen geachtet werden. Im Zweifelsfall aber besser den Techniker kommen lassen.
Frage 10: Welche elektronische Formel Berechnungssoftware würden Sie den Lesern (geschlechtsneutral) dieses Interviews empfehlen?
Hier bin ich oft etwas altmodisch. Formelbuch, Papier, Stift und ein guter Taschenrechner sind meine bevorzugten Mittel. Eine Software, die alle Spezialitäten abdeckt, gibt es sowieso nicht. Es kann aber durchaus interessant sein, Software für spezielle Zwecke zu verwenden. Berechnungssoftware für Antennen im Funkbereich sind so ein Beispiel.
Frage 11: Welche Software ist am besten geeignet, wenn man eigene Leiterplattenlayouts zeichnen möchte?
Da könnte man sich stundenlang streiten. Vor einigen Jahren hätte ich noch Eagle genannt. Doch seit dem Lizenzdesaster, das die neuen Besitzer angerichtet haben, ist die Bedeutung von Eagle im Hobbybereich stark gesunken. Dadurch wurde KiCad immer wichtiger. Die Software ist Open Source und wird ständig weiterentwickelt. Ich benutze sie nicht nur für Platinenlayouts, sondern auch zum Zeichnen von Schaltplänen.
Frage 12: Doppelfrage: würden Sie noch die ältere Leiterplattenproduktion (im Säure Ätzbad) oder schon die etwas neuere fotobeschichtete Leiterplattenproduktion verwenden?
Leiterplattenproduktion erfordert normalerweise das Wegätzen des überschüssigen Kupfers von der Platte. In meiner Jugendzeit wurden die Leiterbahnen noch mit Stiften gezeichnet, später dann verwendete man Klebefolien. Dann kamen die optischen Verfahren. Das Ätzbad liess dann die markierten Bahnen stehen, der Rest wurde weggeätzt. Dazu benötigt man aggressive Chemikalien und die entstehende Kupferlösung ist giftig. Also empfehle ich das für den Hobbybereich gar nicht. Oft genügt ein Aufbau auf einer Prototypenplatte. Es gibt auch Lochrasterplatten, die dasselbe Layout haben wie Breadboards. Wenn dann doch ein sauberes Layout benötigt wird, lohnt es sich, das bei einem professionellen Service in Auftrag zu geben. Das kostet nicht viel, braucht lediglich etwas Geduld.
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